Texte und Informationen zur Motivation und Gewinnung ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in KONFI 3.
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„Finden wir genügend Ehrenamtliche?“
„Die zentrale Frage, die sich im Anschluss an die Einführung des Modells Konfi 3 ergibt, ist, ob sich …genügend (geeignete) Ehrenamtliche für die Durchführung der Kleingruppentreffen finden.“(Studie S.123)
Konfi 3 lebt vom Engagement der Ehrenamtlichen, im Besonderen der Eltern.
Deshalb ist es hilfreich, danach zu fragen, was Eltern bewegt, bei Konfi 3 mitzuarbeiten.
Studie Tabelle S.73:
An erster Stelle steht für die Eltern, dass sie etwas für ihr Kind tun möchten.
„Ich hab’ es jetzt auch meiner Tochter zuliebe gemacht, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass ich sage: OK. Ich mach’s vielleicht auch unabhängig davon noch einmal.“ (Studie S.74) Auch ihr Interesse an einer christlichen Erziehung für ihr Kind ist mit ausschlaggebend.
Darin sind sie auf das Taufversprechen, das sie gegeben haben, ansprechbar.
Aber beachtlich ist auch die Aussage von über der Hälfte der Eltern (57%), dass sie sich in Konfi 3 engagieren, weil es ihnen selbst gut tut.
Und dabei handelt es sich überwiegend nicht um Menschen, die schon einen Bezug zur Kirchengemeinde hätten, sondern mehr als die Hälfte der Eltern war vorher in der Gemeinde nicht aktiv (54%), viele den Hauptamtlichen bis dahin nicht bekannt (41%).
Für viele Tischeltern ist Konfi 3 eine Möglichkeit, sich wieder der Kirche anzunähern oder sich neu mit Glaubensfragen zu beschäftigen. (Studie S.61)
„Und ich finde es auch für mich eine Bereicherung, weil ich mich doch noch mal anders mit meinem Glauben und meiner Einstellung auseinandersetze. Ich setzte mich auch viel mehr mit der Bibel auseinander. Das finde ich schon, ja, einfach bereichernd auch und es tut mir auch gut.“ (Sudie S..68)
„Schon allein die Elternabende, wo man den Pfarrer dann immer wieder löchern konnte, mit allen möglichen Fragen, das war einfach schon auch klasse, weil du einfach wieder zum Nachdenken kommst und du dir überlegst – Taufe und so weiter… Das war eine Chance. Das war wunderbar!“ (Studie S.82)
Die Mitarbeit beim Konfi 3 zeigt bei einigen Familien Veränderungen ihres religiösen Lebens: ein knappes Drittel bemerkt, selbst im Glauben gewachsen zu sein; ebenfalls ein Drittel hat durch die Mitarbeit neue Freude gefunden; die stärkste Veränderung zeigt sich in der Beobachtung eines starken Drittels, dass zuhause öfter über Glaubensfragen gesprochen wird.
Diese Bereitschaft und Offenheit der Eltern zu unterstützen und zu begleiten, ist eine der wichtigen Aufgaben der Hauptamtlichen beim Konfi 3. Gleichzeitig ist es eine große Chance, zu einem Teil der Gemeinde Kontakt zu bekommen, dem man sonst kaum in der Kirche begegnet. In jedem Fall stellt Konfi 3 die Frage nach notwendiger Schwerpunktsetzung im Pfarramt, nach einem Gesamtkonzept der Gemeindearbeit. Es kann u.U. sinnvoll sein, zeitweise die Hauptamtlichen an anderer Stelle zu entlasten.
Erfolgreich erwiesen hat sich bei der Gewinnung Ehrenamtlicher – nach einer schriftlichen Information – der persönliche Kontakt zu den betroffenen Eltern, sei es durch informierende Elternabende, Telefonate oder durch Besuche. Das Aufbauen einer Beziehungsebene und das persönliche Engagement der Hauptverantwortlichen spielt dabei eine förderliche Rolle.
Hilfreich ist es auch, die Eltern des letzten Jahrgangs mit einzubeziehen, da diese aus ihrer Perspektive erzählen können und oft die neuen Kinder und Eltern eher kennen.
Immer wieder wird betont, dass die zeitliche Begrenztheit des Konfi 3, der Projektcharakter dieses Modells, die Eltern zur Mitarbeit ermutigt hat. Begründet wird die Machbarkeit häufig auch mit guter Vorbereitung und dem zur Verfügung gestellten Material. Die Möglichkeit, zu zweit die Gruppe zu leiten, erleichtert vielen den Einstieg. Negative Erfahrungen werden von den beteiligten Eltern wenig genannt, am ehesten die Enttäuschung über das mangelnde Interesse einiger Eltern.
Wie häufig im Grundschulbereich sind es v.a. die Mütter, die sich für ihre Kinder engagieren. Allerdings nicht, wie immer wieder gemutmaßt wird, weil Konfi 3 eher eine „Sache für die (Haus)Frauen“ sei. Immerhin sind 61% dieser Mütter berufstätig. Dennoch wäre es sinnvoll, darüber nachzudenken, wie auch Väter von Konfi 3-Kindern zur Mitarbeit ermutigt werden könnten.
Der Großteil der Ehrenamtlichen im Konfi 3 sind im Idealfall die Eltern des betreffenden Jahrgangs – mit allen Chancen und Schwierigkeiten. Doch ist es wichtig, auch immer wieder Mitarbeiter aus der Kinder- und Jugendarbeit mit einzubinden (z.B. bei Großgruppentreffen, besonderen Aktionen…), um Konfi 3 mit den bestehenden Angeboten in der Gemeinde zu verknüpfen.
„Es ist für mich auch Gemeindeaufbau, unbedingt. Und es ist ein „In-die-Nähe-Führen von Menschen, die keine Heimat in der Kirche haben. Und das gelingt jetzt schon. Am Anfang war das so, dass wir eher die gewinnen konnten, die sowieso in der Gemeinde engagiert waren, aber immer stärker zieht das große Kreise und ich würde schon in diesem Schuljahr agen, dass da viele Familien sind ,die sonst wenig Kontakt zur Kirchengemeinde haben.“(Studie S.71)
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